Astronom von
1875 – 1880
in Mannheim,

1880 – 1896
in Karlsruhe,

1896 – 1909
in Heidelberg

Carl Wilhelm Friedrich Johann Valentiner, 1845 – 1931

Wilhlem Valentiner kam im Oktober 1875 an die Mannheimer Sternwarte. Geboren 1845 in Eckernförde, studierte er in Leipzig und Berlin Mathematik und Astronomie. Sein Schwager Prof. C. Bruhns war Direktor der Sternwarte Leipzig. 1869 promovierte er in Berlin über die Bestimmung der Umlaufbahnen von Kometen. Von 1869 bis 1875 war er erster Observator an der Sternwarte in Leiden. In Zusammenhang mit dem Venus-Transit von 1874 brachte ihn seine berufliche Tätigkeit nach Straßburg und nach Tschifu (China).

Forschung

Valentiners Spezialgebiet war die Ausmessung von Sternhaufen, zu denen er 1879 erste Forschungsergebnisse veröffentlichte. Als Professor für Astronomie an der Polytechnischen Hochschule Karlsruhe (seit 1879), machte er sich für eine Verlegung der Sternwarte nach Karlsruhe stark, die schließlich 1880 erfolgte. Doch die ersehnte neue Sternwarte in Karlsruhe wurde nicht gebaut. Stattdessen blieb es bei einem Provisorium mit schlechteren Beobachtungsmöglichkeiten als in Mannheim. Die Karlsruher Sternwarte sollte, neben ihren wissenschaftlichen Beobachtungen, auch für den Zeitdienst sorgen und telegrafische Zeitsignale für die badische Eisenbahn und die Schwarzwälder Uhrenindustrie übermitteln. Der von Mannheim transferierte sechszöllige Refraktor von Steinheil erhielt dort eine neue Montierung.

Für den endgültigen Standort der zukünftigen badischen Sternwarte wurde schließlich der Königstuhl bei Heidelberg ausgewählt. Den Ausschlag dafür gab der Astronom Max Wolf (1863 – 1932), der mit einer Spende von 10.000 Dollar von einer USA-Reise zurückgekommen war. Ein Teil dieser Summe wurde als Anschubfinanzierung für den Bau der Sternwarte auf dem Königstuhl verwendet. Sie wurde 1896 eröffnet; Max Wolf wurde Direktor des Astrophysikalischen Instituts; Wilhelm Valentiner Direktor des Astrometrischen Instituts.