Karl Trummer in den 1950er Jahren. Foto: privat
Junges Mädchen, o. J., Holz, Privatbesitz. Foto: O. Lahr
o. T., o. J., Bronze, Privatbesitz. Foto: O. Lahr
Lago Magiore, o. J., Aquarell. Foto: O. Lahr

Atelier von
1937 bis 1957

Viele Künstler und Künstlerinnen in der Region Lehrer nennen Karl Trummer (1906 –1957) auch heute noch explizit als ihren Lehrer. Er ist zudem immer noch mit einigen Arbeiten im öffentlichen Raum in Mannheim vertreten, etwa vor dem Eingang zum großen Hörsaal der Universität Mannheim oder mit einem Holzkruzifix in der Kapelle des Klinikums Mannheim.

Biografisches

Karl Trummer (1906 Fürstenfeldbruck –1957 Mannheim) Bevor er 1922 –27 die Münchner Kunstgewerbeschule besucht, absolviert er eine Lehre als Holz-und Steinbildhauer. Danach ist er unterwegs und arbeitet auch eine Zeit lang bei Aristide Maillol in der Provence. 1930 heiratet er und zieht mit seiner Frau Elise Wilhelmine nach Saarbrücken. Von März 1931 bis Februar 1932 ist Trummer in Mannheim, geht aber wieder zurück nach Saarbrücken und hat von August 1936 bis August 1937 im Park des Wohnhauses von Hermann Röchling sein Atelier. Anfang 1937 übernimmt Trummer die Freie Akademie Mannheim von Albert Henselmann, der 1938 mit deiner Familie über die Schweiz in die USA emigriert. Trummer betreibt die Freie Akademie anscheinend auch während der Kriegsjahre. Er wohnt bis 1945 mit seiner Frau und der Tochter im 1. OG der Sternwarte. Im Zweiten Weltkrieg wird er nur ganz kurz eingezogen und ist ab 1941 in einer Kommission aktiv, die Kunstgegenstände aus sogenannten Lifts (Umzugsgut von emigrierten Juden) aussortiert, bewertet und dem zuständigen Landesleiter für bildende Künstemeldet.Nach 1945 betreibt er die Freie Akademie weiter, auch als er 1947 Leiter der Bildhauerklasse an der Kunstakademie Karlsruhe wird und 1949 zum Professor der Bildhauerei berufen wird. 1957 stirbt Trummer unerwartet mit 50 Jahren. Seinen Unterricht an der Freien Akademie übernimmt sein langjähriger Schüler Gerd Dehof, Paul Berger-Bergner übernimmt die Leitung.

Arbeiten

Trummers Arbeiten sind der figürlichen Bildhauerei verpflichtet, oft mit einer starken Tendenz zur Abstraktion. Er arbeitet in Bronze,Stein und Holz. Seine Figuren sind von der Heroisierung des menschlichen Körpers in der NS-Zeit weit entfernt und zeigen oft den Einfluss expressionistischer Holzskulpturen. Naturalistische Details fehlen, es gibt viele archaisierende Stilelemente. In vielen Eichenholzskulpturen nutzt Trummer die unregelmäßige, geglättete Oberfläche, um den Eindruck von dem langsamen Werden und Wachsen seiner Figuren, meist Kindern und Jugendlichen, zu verstärken.