Uta Forra. Foto: privat
Red pur, 2013. Versch. Papiere auf Bütten, Grafit. Foto: U. Bluethner
Ausschnitt aaus "Eindringlinge aktiv und passiv", 1996/97. Foto: Uta Dorra
Ausschnitt aus der Tanzperfomance "performed colors". Foto: U. Dorra

Atelier von
1989 bis 2014

„Dass Papier ihr früh zum Schicksal wurde, hat auch mit ihrer Tätigkeit als Theaterbildhauerin zu tun. Da kam reichlich Papier zum Einsatz, vor allem Packpapier. Uta Dorra entdeckte es als ihr Material. Bis heute formt sie ihre plastischen Objekte aus Packpapier, dem sie in einem von ihr entwickelten Verfahren die nötige Steifigkeit gibt“ – Heide Marx

Biografisches

Uta Dorra (1944 Ladenburg), ist eine der beiden Frauen, die ein Atelier in der Sternwarte hatten. Dass es nur zwei Frauen als Künstlerinnen im Turm gegeben hat bzw. gibt, bedeutet aber nicht, dass es in Mannheim nach 1945 keine wichtigen Künstlerinnen gab (!). Nur hatten sie keine öffentlich geförderten Ateliers – sie arbeiteten hauptsächlich daheim, wie Ute Petry, Trude Stolp-Seitz, Elisabeth Bieneck-Roos oder Lore-Lina Schmidt-Roßnagel.

Nach einem Studium für textiles Gestalten an der Fachhochschule Stuttgart arbeitet Dorra von 1969 bis 1972 als Theaterbildhauerin am Staatstheater am Gärtnerplatz in München tätig und studiert anschließend Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in München. 

Arbeiten

Sie arbeitet mit Papier, das in unzähligen Rollen und Bögen und in allen Farben in ihrem Atelier liegt: gewöhnliches Packpapier bis hin zu feinstem Japanpapier. Sie reißt und knittert es, knüllt und faltet es, legt verschiedene Farben und Lagen übereinander, nutzt dessen Eigenschaften: Sie „zeichnet“ quasi mit dessen Risskanten.

Ihre Arbeiten entstehen in einer bestimmten Reihenfolge: Packpapier wird auf einen festen Karton gespannt, darauf wird mit Tapetenkleister ein großer Bogen Büttenpapier geklebt. Wenn dieses getrocknet ist, wird mit leichten Bleistiftspuren die Größe des endgültigen Blatts festgelegt, die Fläche in einzelne Segmente aufgeteilt. Dann beginnt das Legen und Ordnen der farbigen und strukturierten Papiere auf der Fläche. Wenn die Künstlerin mit der Anordnung zufrieden ist, werden sie aufgeklebt. „Manchmal geht es wirklich nur um einen Zentimeter und dann ist die Harmonie vorbei“, erzählt sie in einem Gespräch. Sie arbeitet immer an mehreren Bildern gleichzeitig, das ist dem Kleister geschuldet, der seine Zeit benötigt, um zu trocknen. Bis sie eine Arbeit als abgeschlossen betrachtet, dauert es meistens zwei bis drei Wochen. So entstehen Collagen, die an gemalte Landschaften erinnern.