Disziplin und unaufdringliche Zurückhaltung zeichnet den Maler und Zeichner Walter Koch (1918 Mannheim – 1987 Mannheim) aus, der als Lehrer, Planer und Designer hier in Mannheim sehr viele Spuren hinterlassen hat.
Atelier von
1958 bis 1984
Biografisches
Koch ist 1943/44 im Krieg als Kartograf tätig, 1951-1953 studiert er bei Karl Trummer und Paul Berger-Bergner an der Freien Akademie Mannheim. Er verdient seinen Lebensunterhalt aber parallel als Grafiker in der Industrie. Erst 1959 wagt er den Sprung in die Selbstständigkeit.
1965 wird er Fachbereichsleiter für freies graphisches Gestalten und Leiter der drucktechnischen Werkstätten in der Werkkunstschule, der Nachfolgerin der Freien Akademie. Von 1969 bis 1974 ist er deren Rektor. Als die Werkkunstschule in die Fachhochschule für Gestaltung übergeht, ist er dort von 1974 bis 1982 Leiter des Grundlagenstudiums. Das Atelier im 3. OG übernimmt er als er schon im Ruhestand ist.
Arbeiten
Druckgrafik und Zeichnung, stilistisch vielfältig, sind die festen Konstanten der künstlerischen Arbeit von Walter Koch – sicher auch bedingt durch seine Tätigkeit als Lehrer. Dargestellte Themen sind oft Landschaften in „eigenwilligen Erlebnissituationen“ und durchdachte Farb- und Formstudien. Es komme ihm vor allem darauf an, „Reflexionsprozesse sichtbar zu machen“, erzählt er 1978 in einem Interview mit Joachim Hemmerle.
Koch ist in den 1970er Jahren Mitglied in Designer- und Planungsgruppen, die sich mit Kunst im öffentlichen Raum und der Bundesgartenschau in Mannheim beschäftigen. Die steinerne Brunnenanlage auf dem Alten Messplatz hat er gestaltet, die sich in der „wasserlosen Zeit“ nach der Bundesgartenschau als reine Skulptur präsentiert hat. Bei der Neugestaltung des Alten Messplatzes verschwindet die Brunnenanlage. Mit Alice Richter-Lovisa (1911-1999) realisiert er viele Gestaltungsaufträge in Kirchen oder an öffentlichen Gebäuden.